Living Soil - lebendige Erde

Für wen ist Living Soil geeignet?

Sprouts Of Plants Growing From Soil In Pots In Greenhouse Or Hothouse. Spring, Concept Of New Life.

 

Du möchtest das Maximum aus deinen Pflanzen herausholen, weißt jedoch nicht, ob schon alles „perfekt“ ist? In diesem Fall könnte es sich durchaus lohnen, sich mit den Vorteilen auseinanderzusetzen, die dir Living Soil bietet.

Eventuell hast du schon von dieser Anbaumöglichkeit gehört, warst jedoch der Meinung, dass es sich hierbei um eine Option handelt, die ausschließlich von Profigärtnern genutzt wird? Die gute Nachricht ist, dass die Zielgruppe für diese Art der Pflanzenpflege durchaus größer ist, als es im ersten Moment den Anschein haben mag.

Aber für wen ist Living Soil eigentlich geeignet? Mittlerweile gibt es viele Berichte im Internet, in deren Zusammenhang immer wieder betont wird, dass es möglich ist, den unterschiedlichsten Pflanzen auf der Basis von Living Soil etwas Gutes zu tun. Aber was bedeutet dies eigentlich für die Hobby- und Profigärtner? Die folgenden Abschnitte zeigen auf, wer gut damit beraten sein kann, Living Soil eine Chance zu geben. Möglicherweise kannst auch du von den folgenden Infos profitieren und deinen ganz persönlichen Indoor Garten noch ein wenig abwechslungsreicher gestalten.

 

 

Living Soil ist für alle geeignet, die…

 

… möglichst nachhaltig gärtnern möchten

Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielt im Zusammenhang mit Living Soil eine besonders wichtige Rolle. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass es möglich ist, das Erdgemisch mehrmals hintereinander zu verwenden. Solltest du im Laufe der Zeit bemerken, dass du mehr Platz brauchst, um alle deine Pflanzen einsetzen zu können, hast du hier auch die Möglichkeit, die Erdmasse vollkommen unkompliziert zu erweitern.

Das bedeutet, dass du deine Living Soil Grundlage nach der Ernte nicht zwangsläufig entsorgen musst. Stattdessen kannst du weiterhin von genau dem Nährstoffmix profitieren, mit dem du deine Pflanzen in der Vergangenheit bereits verwöhnt hast.

 

… Lust darauf haben, die Natur in ihren Wohnbereich zu integrieren

Viele, die in der Vergangenheit bereits auf die Vorteile von Living Soil gesetzt haben, werden unterstreichen, dass es durchaus sinnvoll ist, der Natur zu vertrauen. Wo es an anderer Stelle und mit klassischer Erde beispielsweise noch nötig ist, auf die Inhaltsstoffe von handelsüblichem Dünger zu vertrauen, geht Living Soil einen Schritt weiter.

Die enthaltenen Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass das Ökosystem, das du in der Regel auch auf Feldern und Wiesen findest, in deinen eigenen vier Wänden abgebildet werden kann. Das bedeutet: Du kannst dich weitestgehend bequem zurücklehnen und dabei zuschauen, wie deine Pflanzen wachsen. Bedenke jedoch, dass es in deiner Wohnung „vergleichsweise selten“ regnen dürfte. Somit ist es deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Boden auf keinen Fall austrocknet.

Achte auf regelmäßige Gießintervalle und stelle sicher, dass sich beispielsweise auch während deines Urlaubs jemand um die Pflege deiner Pflanzen kümmert.

 

… sich mit den Bedürfnissen ihrer Pflanzen auseinandersetzen möchten

Auch, wenn es zu deinen Hauptaufgaben gehört, deine Pflanzen nur zu gießen, bedeutet dies nicht, dass ein Gärtnern auf der Basis von Living Soil langweilig wäre. Im Gegenteil! Viele Fans dieser Anbaumethode lieben es, sich ein wenig eingehender mit den Inhaltsstoffen der verwendeten Erde auseinanderzusetzen. Hier lohnt es sich definitiv, auf die Details zu achten. Unter anderem sorgen Pilze, Bakterien und andere Inhaltsstoffe dafür, dass deine Pflanzen mit allem versorgt werden, was sie brauchen. Wenn du möchtest, kannst du auch Regenwürmer dazu einsetzen, den Boden möglichst locker zu halten.

Obwohl Living Soil vergleichsweise wenig Eigeninitiative von dir erfordert, steht definitiv fest, dass diese Grundlage neugierig darauf macht, mehr über die Natur, die Versorgung durch Nährstoffe und andere spannende Details zu erfahren. Sollte dein gestaltetes Ökosystem wider Erwarten irgendwann aus dem Gleichgewicht geraten, bietet dir der Markt viele Produkte, die es möglich machen, gegenzusteuern. Das bedeutet: Auch dann, wenn einmal nicht alles perfekt läuft, musst du dich noch nicht zwangsläufig von deinen Pflanzen verabschieden. Es gibt viele Möglichkeiten, die dir dabei helfen können, deiner Living Soil Erde zu neuem Glanz zu verhelfen.

 

… dazu bereit sind, zumindest am Anfang, ein wenig mehr zu zahlen

Sicherlich bist auch du in der Vergangenheit schon einmal mit dem Vorurteil konfrontiert worden, dass es sich bei Living Soil um eine vergleichsweise teure Art des Gärtnerns handelt. Ein genauer Blick auf die Details zeigt jedoch, dass es ein wenig vorschnell wäre, in diesem Zusammenhang von „teuer“ zu sprechen. Fest steht: Die Erstausstattung mit Living Soil und den Produkten, die für diese Anbaumethode notwendig sind, schlägt durchaus ein wenig mehr zu Buche.

Im zweiten Schritt profitierst du jedoch unter anderem davon, dass du die Erde bei Bedarf erweitern und immer wieder neu verwenden kannst. In der Regel musst du sie erst nach einer Nutzungsdauer von mehreren Jahren entsorgen. Dementsprechend erklärt es sich von selbst, weshalb der hohe Preis unter anderem (auch gerade mit Hinblick auf die enthaltenen Nährstoffe) durchaus gerechtfertigt ist.

Ob du als Gärtner Anfänger direkt mit Living Soil starten möchtest, bleibt selbstverständlich dir überlassen. Fest steht, dass es sicherlich nur wenige (oder keine?) einfachere Möglichkeit gibt, deine Ernte noch ertragreicher und leckerer werden zu lassen. Oder anders: Der höhere Anschaffungspreis lohnt sich in vielerlei Hinsicht.

 

…Lust auf einen unkomplizierten Start und eine einfache Pflege haben

Du bist überzeugt und hast dir vorgenommen, mit Living Soil zu starten? Wunderbar! In diesem Fall bietet dir der Markt alles, was du brauchst. Wie wäre es zum Beispiel mit einem kompletten Set, in dessen Zusammenhang du dir den Einzelkauf der verschiedenen Produkte sparst? Vielleicht bist du aber auch schon von der Anbaumethode Living Soil überzeugt und befindest dich auf der Suche nach Optimierungspotential?

In diesem Fall könnte es sich lohnen, sich mit klassischen Produkten, wie zum Beispiel Bodenbakterien, Samen oder Pflanzenhilfsmittel aus Meeresalgen auseinanderzusetzen. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Artikel, die du verwendest, mit der Living Soil Anbaumethode kompatibel sind. Dank detaillierter Produktbeschreibungen der einzelnen Hersteller kannst du dir sicher sein, genau zu wissen, wie du vorgehen musst, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

… das „Immunsystem“ ihrer Pflanzen unterstützen möchten

Zwischen dem menschlichen Organismus und dem „Immunsystem“ einer Pflanze gibt es einige Parallelen. Als Grundregel gilt: Auf der Basis einer ausreichenden Nährstoffzufuhr ist es möglich, die Robustheit des kompletten Systems zu unterstützen. Exakt an dieser Stelle setzt die Anbaumethode Living Soil an. Wenn du deiner Pflanze viele verschiedene Nährstoffe zukommen lässt und diese sich auf natürliche Weise bedienen kann, hast du die Möglichkeit, sie ganz nebenbei vor zahlreichen äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel Schädlingen und Krankheiten, zu schützen.

Selbstverständlich ist es dennoch wichtig, in regelmäßigen Abständen den Zustand deiner Gewächse zu kontrollieren, um bei einem etwaigen Befall möglichst schnell gegensteuern zu können.

Was ist Living Soil?

Sind nicht alle Böden lebendig? Die meiste Zeit über, ja.

In der Natur wimmelt es in allen Böden von Leben, von Pflanzenwurzeln und -zwiebeln bis hin zu Insekten und Würmern und dem gesamten Universum mikroskopisch kleiner Organismen, die in einem Netz des Lebens miteinander verwoben sind, alles atmet, bewegt sich, ernährt sich, lebt, vermehrt sich und stirbt.

Heutzutage wird der Begriff "lebendiger Boden" jedoch in der Regel speziell für das mikrobielle Leben in einem Boden verwendet. Diese Unterscheidung wird gemacht, um unsere Aufmerksamkeit auf diese wichtige und oft übersehene Komponente des Bodens zu lenken. Aber was genau tun diese winzigen Mitglieder des Nahrungsnetzes im Boden, fragen Sie sich?

In einem gesunden Boden recyceln die Mikroben:

  • Nährstoffe recyceln - die mikrobielle Aktivität macht Nährstoffe für Pflanzen verfügbar, indem sie organisches Material abbaut und atmosphärischen Stickstoff bindet.
  • Ausschluss von Krankheitserregern - Wenn Pflanzenwurzeln und Mikroben in einem Boden koexistieren, neigen sie dazu, symbiotisch zusammenzuarbeiten, um Bakterien und Pilze auszuschließen, die für sie schädlich sind, und bilden so ein stabiles und gesundes Bodenökosystem.
  • mehr Boden aufbauen - wenn Mikroben komplexe organische Stoffe wie Holz zersetzen, bilden sie Humus. Humus hat erstaunliche wasser- und nährstoffspeichernde Fähigkeiten, so dass die Böden mit zunehmender Humusbildung fruchtbarer und robuster werden.

Je gesünder das mikrobielle Ökosystem ist, desto gesünder sind der Boden und die Pflanzen, die in ihm wachsen. Und da wir alle täglich auf Pflanzen angewiesen sind, um uns zu ernähren (selbst wenn wir Fleisch essen), ist es nur logisch, dass wir das Wachstum der Bodenmikroben schützen und fördern wollen. Im Grunde müssen wir sie züchten. Aber wie züchtet man Herden von mikroskopisch kleinen Helfern? Wie bewirtschaftet man Felder mit mikroskopisch kleinen Nutzpflanzen?


Was ist Boden?
Das Zeug, das wir als Boden in unseren Gemüsegärten, Blumentöpfen und in den schönen, wilden Orten da draußen wie Bergen, Wäldern und Dschungeln kennen, hat einige Dinge gemeinsam. Der Boden ist der Ort, an dem die Pflanzenwurzeln Nährstoffe aufnehmen, und besteht aus unterschiedlichen Anteilen von

  • verwittertem Gestein/Sand (die Pflanzen beziehen daraus die notwendigen Spurenelemente und Mineralien)
  • organischem Material in verschiedenen Zuständen (liefert Nährstoffe für das Pflanzenwachstum)
  • und Mikroorganismen (oder Mikroben) in Milliarden von Exemplaren

Was sind Mikroorganismen?
Mikroorganismen (Mikroben) ist eine Sammelbezeichnung für Millionen verschiedener Arten von extrem kleinen, oft einzelligen Organismen, die überall um uns herum vorkommen. Auch wenn sie so klein sind, dass wir sie mit bloßem Auge nicht sehen können, gäbe es ohne Mikroben kein Leben, wie wir es kennen.

Zu den wichtigsten Bodenmikroben gehören Bakterien, Pilze und Protozoen:

Bakterien - bauen frisches organisches Material ab, können mit oder ohne Sauerstoff leben, binden atmosphärischen Stickstoff und bilden Symbiosen mit Pflanzenwurzeln

Pilze - bauen holziges und verholztes organisches Material ab und machen Phosphor für die Pflanzen verfügbar

Protozoen - sind häufig Räuber anderer Mikroben und spielen eine wichtige Rolle bei der Freisetzung von Nährstoffen in den Boden, die die Mikroben während ihres Wachstums und ihrer Vermehrung in ihren Körpern einschließen.

Alles Leben auf der Erde hat sich aus einzelligen Mikroben entwickelt. Irgendwann in der Evolution von diesen einzelligen Lebewesen zu mehrzelligen Organismen wie Pflanzen und Tieren haben die Zellen, aus denen diese größeren Organismen bestehen, viele ihrer früheren Fähigkeiten verloren. Das bedeutet, dass alle mehrzelligen und ziemlich komplexen Organismen bei so grundlegenden Dingen wie der Stickstoffbindung und dem Abbau von organischem Material (beides absolut unerlässlich für das Pflanzenwachstum) immer noch vollständig auf Mikroben angewiesen sind. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Magen, in dem wir Hunderte verschiedener Arten von Mikroorganismen beherbergen, die uns helfen, unsere Nahrung zu verdauen und Nährstoffe daraus zu gewinnen.

Nützliche Mikroben (in diesem Fall Pilze, das weiße Zeug) zersetzen sowohl holziges als auch frisches organisches Material.
Der Boden nimmt organische Stoffe aus herabgefallenen Blättern und Tierexkrementen auf und verdaut sie, um die Nährstoffe und Mineralien freizusetzen, die das Wachstum und Leben der Pflanzen ermöglichen. Genauso wie ich die Nährstoffe einer Karotte nicht in der Hand halten kann, sondern sie erst kauen und in den Magen bekommen muss, brauchen Pflanzen Bodenmikroben, die ihre Nahrung verdauen.

Mit anderen Worten: Da die Pflanzen die Nährstoffe nicht direkt aus organischem Material gewinnen können, sind sie auf Bodenmikroben angewiesen, die organisches Material für sie verdauen.

Wenn Mikroben organisches Material verdauen (oder zersetzen), werden die Nährstoffe, die in komplexen organischen Molekülen gebunden waren, als dieses organische Material eine lebende Pflanze oder ein Tier war, nun mineralisiert und für Pflanzen verfügbar.

Landwirtschaft mit Mikroben
Obwohl die mikrobiellen Ökosysteme im Boden komplex und vielfältig sind, gibt es einige grundlegende Praktiken, die den Mikroben helfen, zu gedeihen.

Die Grundlagen für die Aufrechterhaltung eines gesunden Bodenlebens bestehen darin, sicherzustellen, dass die Mikroben über ausreichend Wasser und Nahrung verfügen (wie jedes andere Lebewesen auch). Die Bereitstellung dieser beiden Elemente geht in natürlichen Anbausystemen Hand in Hand.

Zuallererst wollen wir sicherstellen, dass das Wasser, das in unsere Böden gelangt, sei es durch Regen, Tau oder Bewässerung, so lange wie möglich dort bleibt, damit es so viele Mikroben wie möglich versorgen kann. Um dies zu erreichen, bringen wir organisches Material wie abgestorbene Blätter und Pflanzenstängel (grün oder braun) auf die Bodenoberfläche auf. Dies wird als "Mulchen" oder Aufbringen von Mulch bezeichnet.
Mulch verringert die Verdunstung von nackten Böden, verhindert Erosion und Wasserabfluss, absorbiert Wasser und dient als Reservoir für Mikroben und Pflanzenwurzeln, die daraus trinken können, wenn sie es brauchen.

Der Mulch dient auch als Nahrungsquelle für die Mikroben, denn sie beginnen sofort mit dem Abbau der organischen Stoffe, mit denen sie in Berührung kommen, und geben Nährstoffe an den Boden ab.

Darüber hinaus können wir vermeiden, unseren Boden zu bearbeiten oder zu kultivieren. Die Störung der natürlichen Bodenschichten, die sich bilden, ist äußerst schädlich für das mikrobielle Leben im Boden. Die Mikroben, die sich näher an der Bodenoberfläche befinden, mögen Sauerstoff, während die tieferen Mikroben ihn nicht mögen. Wenn wir diese Schichten vermischen, werden die Mikroben aus ihrer bevorzugten Umgebung gerissen und brauchen viel Zeit, um wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu kommen.

Wenn wir Pflanzen aus einem Beet entfernen, ist es am besten, die Pflanze an der Basis des Stängels abzuschneiden und das Wurzelsystem intakt und den Boden ungestört zu lassen. Während die Mikroben die Wurzeln der Pflanze zersetzen, wird eine tiefe Bodenstruktur aufgebaut, und dem Boden werden organische Stoffe und Nährstoffe zugeführt.

Die letzte Praxis, die wir zugunsten der Mikroben anpassen können, ist die Ausbringung von Dünger. Da die Mikroben die Pflanzennährstoffe verfügbar machen, indem sie sie als Abfallprodukte ausscheiden, ist die gleichzeitige Zugabe einer großen Menge pflanzenverfügbarer Nährstoffe in den Boden gleichbedeutend mit der Zugabe einer großen Menge mikrobieller Abfälle in Ihren Boden. Wie alle Organismen sterben Mikrobenpopulationen ab, wenn sie von zu vielen ihrer eigenen Abfälle umgeben sind, so dass wir Düngemittel mit Bedacht und sparsam einsetzen müssen. Dies können wir erreichen, indem wir organische Langzeitdünger verwenden, bei denen die Bodenmikroben die Geschwindigkeit der Nährstofffreisetzung regulieren, und indem wir nicht zu viel Dünger ausbringen, insbesondere frischen Geflügelmist und Ähnliches.

Wenn wir unsere Böden düngen, können wir uns an die Maxime halten: "Füttere den Boden, nicht die Pflanze". Unsere einjährigen Gemüsekulturen stellen oft kurzfristige Ziele dar, die wir zu erreichen versuchen, so dass es verlockend ist, ihnen so viel wie möglich zu geben. Es ist jedoch sinnvoller, den Boden zu füttern, damit er gesund bleibt, vor allem, wenn man bedenkt, dass man in Zukunft alle Pflanzen aus demselben Boden ernten will. Betrachten Sie Ihren Boden als ein lebendiges Wesen, nicht nur als Behälter für Ihre Pflanzen, und die richtige Praxis wird folgen.

Die Grundlagen für die Aufrechterhaltung eines gesunden Bodenlebens bestehen darin, sicherzustellen, dass die Mikroben über ausreichend Wasser und Nahrung verfügen (wie jedes andere Lebewesen auch). Die Bereitstellung dieser beiden Elemente geht in natürlichen Anbausystemen Hand in Hand.

Zuallererst wollen wir sicherstellen, dass das Wasser, das in unsere Böden gelangt, sei es durch Regen, Tau oder Bewässerung, so lange wie möglich dort bleibt, damit es so viele Mikroben wie möglich versorgen kann. Um dies zu erreichen, bringen wir organisches Material wie abgestorbene Blätter und Pflanzenstängel (grün oder braun) auf die Bodenoberfläche auf. Dies wird als "Mulchen" oder Aufbringen von Mulch bezeichnet.
Mulch verringert die Verdunstung von nackten Böden, verhindert Erosion und Wasserabfluss, absorbiert Wasser und dient als Reservoir für Mikroben und Pflanzenwurzeln, die daraus trinken können, wenn sie es brauchen.

Der Mulch dient auch als Nahrungsquelle für die Mikroben, denn sie beginnen sofort mit dem Abbau der organischen Stoffe, mit denen sie in Berührung kommen, und geben Nährstoffe an den Boden ab.

Darüber hinaus können wir vermeiden, unseren Boden zu bearbeiten oder zu kultivieren. Die Störung der natürlichen Bodenschichten, die sich bilden, ist äußerst schädlich für das mikrobielle Leben im Boden. Die Mikroben, die sich näher an der Bodenoberfläche befinden, mögen Sauerstoff, während die tieferen Mikroben ihn nicht mögen. Wenn wir diese Schichten vermischen, werden die Mikroben aus ihrer bevorzugten Umgebung gerissen und brauchen viel Zeit, um wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu kommen.

Wenn wir Pflanzen aus einem Beet entfernen, ist es am besten, die Pflanze an der Basis des Stängels abzuschneiden und das Wurzelsystem intakt und den Boden ungestört zu lassen. Während die Mikroben die Wurzeln der Pflanze zersetzen, wird eine tiefe Bodenstruktur aufgebaut, und dem Boden werden organische Stoffe und Nährstoffe zugeführt.

Die letzte Praxis, die wir zugunsten der Mikroben anpassen können, ist die Ausbringung von Dünger. Da die Mikroben die Pflanzennährstoffe verfügbar machen, indem sie sie als Abfallprodukte ausscheiden, ist die gleichzeitige Zugabe einer großen Menge pflanzenverfügbarer Nährstoffe in den Boden gleichbedeutend mit der Zugabe einer großen Menge mikrobieller Abfälle in Ihren Boden. Wie alle Organismen sterben Mikrobenpopulationen ab, wenn sie von zu vielen ihrer eigenen Abfälle umgeben sind, so dass wir Düngemittel mit Bedacht und sparsam einsetzen müssen. Dies können wir erreichen, indem wir organische Langzeitdünger verwenden, bei denen die Bodenmikroben die Geschwindigkeit der Nährstofffreisetzung regulieren, und indem wir nicht zu viel Dünger ausbringen, insbesondere frischen Geflügelmist und Ähnliches.

Wenn wir unsere Böden düngen, können wir uns an die Maxime halten: "Füttere den Boden, nicht die Pflanze". Unsere einjährigen Gemüsekulturen stellen oft kurzfristige Ziele dar, die wir zu erreichen versuchen, so dass es verlockend ist, ihnen so viel wie möglich zu geben. Es ist jedoch sinnvoller, den Boden zu füttern, damit er gesund bleibt, vor allem, wenn man bedenkt, dass man in Zukunft alle Pflanzen aus demselben Boden ernten will. Betrachten Sie Ihren Boden als ein lebendiges Wesen, nicht nur als Behälter für Ihre Pflanzen, und die richtige Praxis wird folgen.

Die Anwendung von Komposttee und Wurmkompost sind ebenfalls Möglichkeiten, Ihren Boden mit Populationen nützlicher Mikroben zu versorgen, und haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie gut für die Umwelt und relativ einfach herzustellen sind.